Best of Festival der Demokratie #1

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Operation vague authorities / Fakten.Fagden.Vakten/ Dreck 1. operation vague authorities SCHAUSPIEL Carolin Wirth /SKRIPT Sabrina Toyen „Nachdem meine Mutter ins Bett gegangen war, wollte ich aufbrechen zum Konzert einer kalifornischen Rockband namens Bikini Kill. Ich zog die Bettdecke vorsichtig über die Schultern und versprach, ihr am nächsten Tag die Haare zu schneiden. Sie sah mir nach und sagte: ›Vielleicht bin ich dann schon nicht mehr da.‹ Nicht antworten, nicht in den Arm nehmen, nur nicht.“ Eine junge Frau überschreibt die klaustrophobisch enge, männliche Geschichte des letzten Jahrhunderts mit einem schonungslosen Porträt ihrer Mutter. Dabei begegnet sie einer Vergangenheit, die im Angesicht weiblicher Scham und schwankender Zugehörigkeiten und Macht noch immer nicht vergehen will. Sie zieht intime Schleifen durch das Verschwinden ihrer Mutter, an deren Ende eine Selbstbetrachtung steht, die so universal ist wie ein Albtraum im Realitätskostüm. 2. Fakten. Fagden. Vakten. TEXT & REGIE Christoph Tiemann Kabarett Leben wir tatsächlich in postfaktischen Zeiten? Haben wir uns wirklich schon vom Konzept der Wahrheit verabschiedet, zugunsten eines Lebens in Blasen aus gefühlten Wahrheiten? Oder war das eigentlich schon immer so? Während die einen beginnen, eine komplexere Welt hinter den althergebrachten schwarz-weißen Normen zu erkunden, steigt bei anderen das Unwohlsein über den Verlust gewohnter Denkmuster. Ein Festtag für Extremisten, denen die Verunsicherten in die offenen Arme laufen – und eine herausfordernde Zeit für die Demokratie. Das politische System der BRD, vom Kabarett seit Jahrzehnten verspottet und kritisiert, gilt es jetzt zu verteidigen gegen die Angriffe der Extremisten – eine satirische Zeitenwende. Was der erfolgreichste Film aller Zeiten mit Demokratie zu tun hat, wie Big Data Wahlen beeinflusst und wieso Adolf Hitler die Spitzmaus per Führerbefehl verteidigte, all das und noch viel weniger erfahren Sie in einem kabarettistischen Kurzprogramm voller Fakten, Fagden und Vakten. Christoph Tiemann, Schauspieler und Kabarettist aus Münster, schrieb in den letzten 10 Jahren Kabarettprogramme für Ensembles und drei Soloprogramme. Er wurde unter anderem mit dem Reinheimer Satirelöwen (2010), der Melsunger Scharfen Barte (2013), dem Goldenen Rottweiler (2015) und beim von Hanns Dieter Hüsch gestifteten Preis "Das schwarze Schaf" (2016) ausgezeichnet. Er gehört zu den Moderatoren des Satire-Podcasts "Zugabe PUR" und ist Autor für die Kabarettsendungen "Satire Deluxe" (WDR5) und "Intensivstation" (NDRinfo). 3. DRECK SCHAUSPIEL Ahmad Dimassi /REGIE Thomas Nufer /SKRIPT Robert Schneider AUFFÜHRUNGSRECHTE Verlag Felix Bloch Erben Ein Mann betritt die Bühne, in der Hand einen Strauß Rosen. Er fängt an zu reden, zu erzählen, zu schreien. Er heißt Sad. Er ist Ausländer. Araber. An den Abenden verkauft er Rosen, um sich in Münster über Wasser zu halten. Der Syrer Sad kommt an in einem Land, in dem man seine über alles geliebte deutsche Sprache spricht - aber er kommt als ein Illegaler. In einem großen Monolog erzählt Sad von sich und seiner Heimat, von seinen Erinnerungen, seinen Träumen, seinen Hoffnungen. Wie ein „Stück Scheiße“ kommt er sich vor, weil man ihm zu verstehen gibt, dass man ihn hier nicht haben will, und einem „dreckigen verlogenen Araber“ wie Sad sollte man übrigens wirklich kein Wort glauben. Alle fremden- und araberfeindlichen Klischees und Vorurteile macht sich Sad zu eigen und richtet die Wut und Aggression mit Bitterkeit gegen sich selbst. „Dreck“ ist ein Theaterstück aus der Feder des österreichischen Schriftstellers Robert Schneider. Das Stück ist schon mehr als dreißig Jahre alt, hat aber bis heute nichts von seiner Brisanz verloren, im Gegenteil. Es beschreibt den Zustand vieler Geflüchteter verwirrend präzise. In Kooperation mit der Ev. Erwachsenenbildung Münster, unterstützt von Dr. Brigitte Hornstein.

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